“Die Pancakes sehen so gut aus!”, “Auf diesen Salat hätte ich jetzt Lust!”, “Was für ein tolles Oatmeal!”, “Deine Gerichte sehen so klasse aus!” – Ja, meine Lieben, das sind alles Kommentare, die ich tagtäglich auf Instagram und Co bekomme, mir ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern, mich freuen und berühren und bei denen geziehlt auf die Speise im Foto geachtet wird.
Doch wie würde genau dieses Gericht X auf einem anderen Hintergrund aussehen? Gleich gut? Besser? Grausam? Natürlich achten wir immer auf das Objekt das uns, im besten Fall, gut gefällt. Jedoch könnt ihr mir glauben, dass der Hintergrund erst das Gericht strahlen lässt! Das gleiche gilt natürlich auch bei Fashionfotos, wo die zu fotografierende Person zwar im Vordergrund steht, aber der Hintergrund erst die Stimmung ausmacht.
Viele von euch werden bemerkt haben – oder auch nicht – dass ich im Sommer eher zu hellen Unter- und Hintergründen tendiere. Meiner Meinung nach lassen diese ein Bild fröhlicher wirken. Im Winter, wo es draußen zumeist dunkel ist und die Tage kürzer sind, kann ich mit einem dunklen Untergrund eine wärmende, winterliche Stimmung erzeugen.
Ein dunkles Holz kann aber nicht nur düster wirken, sondern auch rustikal, womit man gleich wieder eine andere Stimmung erzeugen kann.
Generell hängt die Wahl des Hinter- und Untergrundes bei der Foodfotografie von folgenden Punkten ab:
- Welches Gericht verwende ich?
Ein Frühstück soll die Follower und Leser munter machen, weshalb sich helle Farben eignen. Ein Abendessen hingegen zeigt die Dämmerung beziehungsweise die Nacht. - Welche Farben hat das Gericht?
Wenn ich frische Beeren in Blau, Rosa und Rot habe, kann man mit einem weißen oder hellgrauen Hintergrund nie falsch liegen. Wenn man warme Rot- oder Orangetöne im Foto hat, dann passt ein brauner Holzuntergrund perfekt. - Welche Stimmung will ich erzeugen?
Der Fotograf kann eine aufgeweckte, oder auch eine wärmende Stimmung erzeugen. Eine freundliche, oder auch eine trübe.
Diese 3 Punkte beachte ich immer, wenn ich zu meinem “Holzlager” greife.
Ich habe verschiedenste Bretter. Von Weiß zu Grau bis hin zu Ebenholz. Ich kaufe meine im Baumarkt und lasse sie mir von meinem Onkel zurechtschneiden sowie schleifen und teilweise von meiner Tante verschönern. Ich schätze es wirklich sehr, dass sie mir so viel helfen, denn diese Bretter sind nicht nur eine Unterlage, sondern, wie bereits erwähnt, machen sie ein Foto zu DEM Foto!
In den meisten Fällen verwende ich Holzbretter. Wieso? Weil sie mir gefallen! Ein Steinboden im Freien, eine Wiese oder auch ein Teppich können aber ebenso verwendet werden. Worauf man wirklich achten sollte ist, dass der Unter- beziehungsweise Hintergrund nicht spiegelt, da dies im Foto nicht schön aussieht.
Wo man wirklich ins Leere greifen kann ist, wenn der Hintergrund zu sehr vom zu fotografierenden Objekt ablenkt. Deshalb heißt der Titel dieses Beitrages auch berechtigterweiße “Hintergrund nicht kunterbunt”. Lasst den Fokus auf dem Essen/der Person. Verstärkt deren Ausdruck einfach nur mit dem Unter- und Hintergrund! Nicht weniger und auch nicht mehr.
Ansonsten gilt: einfach die 3 Punkte, die ich oben bereits erwähnt hatte, beachten und dann klappt das auch.
Aber man muss sein Essen nicht immer auf einem Tisch, oder Brettern “leblos” platzieren. “Im Trend” sind momentan Foodfotos, wo der Koch beziehungsweise die Köchin ihr kreiertes Gericht stolz in den eigenen Händen präsentiert: es also festhält wie sein eigenes, kleines Baby!
Wenn die Kleidung dann zum kreierten Gericht passt – perfekt!
Solche Art von Fotos lassen sich meistens aber nur mit der Hilfe einer anderen Person erzeugen. Deshalb ein kleiner Tipp von mir: Gleich für die Person, die das Foto von euch schießen soll, mitkochen, so quasi als Belohnung oder Dank!
Aber reden und schreiben kann ich noch so viel, wenn ich euch nicht ein (hoffentlich) gutes Beispiel zeige.
Ich habe ein paar Fotos mit dem komplett gleichen Objekt auf verschiedensten Hintergründen fotografiert. Merkt ihr einen Unterschied? Wenn ja, lasst es mich in den Kommentaren wissen!
Das Ganze gilt natürlich ebenso auch für Fashion Fotografie. Jedes Outfit kann noch so gut aussehen und jede Frisur noch so super sitzen. Wenn der Hintergrund nicht passt, dann kommt das, was man betonen will, gar nicht zum Vorschein. Stellt euch folgendes vor: Ihr wollt euer schönes, neues blaues Top in eurer blauen Jeans abfotografieren. Outift passt, Frisur passt, Make up passt. Ihr stellt euch vor dieses wunderschöne blitzblaue Haus und macht Fotos.
Wisst ihr was passiert? Ihr werdet sie grässlich finden! Wieso? Es liegt nicht an euch, nein! Sondern der Hintergrund unterdrückt das, was ihr präsentieren wolltet. Wenn ihr euch hingegen vor ein schönes weißes Haus stellt, werdet ihr sehen, dass das Ergebnis tausend Mal besser sein wird!
Als kleiner, letzter und ultimativer Tipp: Wie in diesem Beitrag erklärt macht es viel aus, wie groß eure Blendenöffnung ist. Denn je größer diese ist, desto mehr strahlt das Objekt im Vordergrund hervor. Wieso? Weil der Hintergrund sehr weichgezeichnet und schwer erkennbar ist!
Und jetzt kocht euer liebstes Gericht und probiert es bei verschiedensten Untergründen zu fotografieren! Lasst mich wissen, wie es funktioniert hat und schreibt es mir in die Kommentare hier!
17 Comments
Julia
17 Juni 2016 at 20:23Danke für die zahlreichen Tipps! Ich habe das jetzt mehr und mher mit den Hintergründen verstanden und werde es bald auch ausprobieren. Natürlich berichte ich dann auch von meinen Erfahrungen. ?❤️
valentinaballerina
18 Juni 2016 at 9:54liebe Julia, danke für dein Feedback :))) Freue mich schon !!
Sandra Slusna
17 Juni 2016 at 20:49Ach super Artikel! Tips und Tricks zur Fotografie gibt es nie genug! Und du erklaerst es noch sooo schoen, dass man alles versteht, wirklich danke dafuer, aber das wichtigste ist ueben ueben ueben!
Liebste Gruesse
Sandra von http://www.shineoffashion.com/
https://www.instagram.com/sandraslusna/
valentinaballerina
18 Juni 2016 at 9:57das freut mich SO zu lesen, liebe Sandra!!!! ich glaube halt einfach, dass ich es auch durch beispiele am besten zeigen kann. abstrakt erklären kann fast “jeder”, dass es aber jemand versteht, das ist die “kunst” :))
Constanze
18 Juni 2016 at 21:54Das ist ein super hilfreicher Post! Man merkt wieder wie viel Mühe du dir gemaxht und viel Zeit du investiert hast!
Es ist wirklich krass wie schnell man etwas durch verschiedene Untergründe und Lichtverhältnisse verändern kann und wie du sagst auf jedem Bild spürt man eine eigene Stimmung! Ganz liebe Grüße Constanze
valentinaballerina
19 Juni 2016 at 0:13Liebe Constanze, danke für den süßen Kommentar! Freut mich wirklich sehr, dass dir der Beitrag so gefällt :))))
Polina
19 Juni 2016 at 11:24Oh my! Das ist ein seeeehr hilfreicher Post!? Ich wollte immer wissen, was genau man tun soll, um ein schönes Foto zu machen! Das war der beste Post EVER! (naja für mich war er bestimmt der beste) Ich warte schon auf meinen ersten Versuch etwas leckeres zu fotografieren. Danke, Valentina! Du bist meine Lieblingsbloggerin!!??❤️❤️
P.S. Deine Rezepte sind auch wunderbar❤️??
valentinaballerina
19 Juni 2016 at 13:26Ohhhh du liebe!!!! Vielen lieben dank für diese netten worte und all das lob 🙂 bedeutet mir echt sehr, sehr viel und ich hoffe, dass ich dir auch in zukunft mit meinen beiträgen noch viel freude bereiten kann 🙂 lg
Mara
20 Juni 2016 at 13:53Liebe Valentina! 🙂
Ich finde den Post echt sehr hilfreich und interessant! 🙂 was ich mich immer frage ist, wie schaut so ein “behind-the-scenes” eigentlich aus? Das würd mich z.B. voll interessieren, wie das Set-up bei dir als Ganzes so aussieht – wo man also sehen kann, woher das Licht kommt, wie die Kamera platziert ist usw. 🙂
Freu mich schon auf deine nächsten Posts! 🙂
xoxo mara 🙂
valentinaballerina
21 Juni 2016 at 18:49danke liebste Mara! Habe mir deine Vorschläge notiert und werde sie gerne in einen post verpacken 🙂 liebst, valentina
Michelle
20 Juni 2016 at 22:41Der Post gefällt mir wieder sehr gut und war sehr hilfreich hda ich noch absolut am Anfang mir meiner Kamera und meinen Kenntnissen stehe .. Mich würden Posts zu der richtigen Belichtung, deiner Kameraeinstellungen, der Bildbearbeitung oder der Fokousierung auch sehr interessieren 🙂
valentinaballerina
21 Juni 2016 at 18:48danke liebe michelle für das nette feedback! Notiere mir gleich alles :))) über den fokus gibt es schon einen beitrag 🙂
Vielen Dank für die Blumen - Valentina Ballerina
2 Juli 2016 at 15:45[…] und mich immer unterstützen. Dankbar für meinen Onkel und meine Tante, dass sie mir die schönste Hinter- und Untergründe für meine Fotos herstellen. Dankbar für meine Follower, dass ich immer so viele Likes, Kommentare […]
Leonie-Rachel
7 Juli 2016 at 9:14super tipps !! 😀 ich muss die gleich mal umsetzen!
valentinaballerina
11 Juli 2016 at 9:48hihi jaaaaa :)))
Instafame - Valentina Ballerina
13 Juli 2016 at 0:49[…] helle und freundliche Bilder, die nur zum liken schreien, zu posten. Mehr dazu gibts hier in diesem Beitrag von […]
Hinter der Linse - Valentina Ballerina
21 Juli 2016 at 19:06[…] verschiedene Unter- und Hintergründe (siehe Blogbeitrag) […]