Life and Thoughts

Ich Wollte Nie Ein Blogger Sein

Influencer Dasein

Ich Wollte Nie Ein Blogger Sein. Ja, das stimmt. 

Lange ist es her. Sehr lange. Als ich meine ersten Fotos auf Instagram geposted habe. Es war April 2012 (das kann man jetzt übrigens in den Instagram Einstellungen nachsehen). Es kam dies und das auf meinen Feed, bevor ich dann mit Food Fotografie und Sport begann. Meine Bekanntheit ist immer mehr gestiegen, meine Rezepte wurden gemocht und meine Figur fanden viele ebenso gut. Letzteres kann ich bis heute nicht verstehen, da ich ein gestörtes Ess- sowie Sportverhalten hatte und das auch offensichtlich zu sehen war. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte. 

Ich habe fotografiert und bin fotografiert worden. Es war lustig und mit jedem Follower sowie Like mehr hat es auch mehr Spaß gemacht. Ich Wollte Nie Ein Blogger Sein. Was war überhaupt dieser Blogger? Wer oder was ist das? Ja, ganz zu Beginn wusste ich nicht einmal, dass es diese Bezeichnung gabund ich wusste schon gar nicht, dass man damit Geld verdienen kann. 

Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie dann alles begonnen hat seinen Lauf zu nehmen. Ich habe Firmen angeschrieben. Meine ganz erste Kooperation basierte darauf, dass ich nur den Versand zahlen musste. Für mich war dies so ein unglaublicher sowie unvergesslicher Moment. Ich war sehr stolz auf mich. Mich und mein gratis Superfood Müsli Topping. Ebenso meine Eltern beziehungsweise meine ganze Familie freute sich mit mir.

Von gratis Produkten, wo ich nur den Versand gezahlt habe, kam es zu vollkommen kostenlosen Zusendungen bis hin zu der ersten Anfrage, wo mir Geld geboten wurde. Ich habe nicht um ein Budget angefragt, es wurde mir angeboten. Als ich die E-Mail bekam musste ich gleich meine Mama anrufen und ihr erzählen, dass ich mit meinem Hobby Geld verdienen kann (Ja, meine Mama ist mein Best-Buddy). Ein Hobby, welches ein Teilen von Fotos und Eindrücken war bziehungsweise ist. Und ja, Ich Wollte Nie Ein Blogger Sein.

So hat alles begonnen und sich auch weiterentwickelt. Ich konnte Geld verdienen, mehr Reichweite aufbauen und mich in dem, was ich mache, verbessern. Ich muss zugeben, ich hätte wirklich kein schöneres Leben in den letzten Jahren leben dürfen. All das, das ich bereits erleben und sehen durfte, ist so einzigartig und ich sehe nichts als selbstverständlich an.

Geld verdienen ist eine Sache. Aber es gibt auch eine Grenze. Diese Grenze führte dann zum bisher größten Schritt. Ich habe immer neben dem Bloggen und dem Studium gearbeitet. Zuerst in einer Anwaltskanzlei, dann in einem Start Up. Ab einem Zeitpunkt wollte ich mich nur mehr dem Bloggen und meiner Selbstständigkeit widmen und habe ein Gewerbe angemeldet. 

Ich Wollte Nie Ein Blogger Sein. Dennoch bin ich einer geworden. Und ja, ich liebe meinen Beruf. Bedingt dadurch, dass ich diesen Schritt gewagt habe und mein Einkommen durch Werbetätigkeiten erziele, muss ich auch Kooperationen angehen. Aufgrund diverser rechtlicher Unklarheiten und fehlenden Gesetzen werden nun immer mehr beinahe alle Beiträge als Kooperation gekennzeichnet. Ich verstehe eine Demotivation aus der FollowerInnenseite und kann diese auch vollkommen nachvollziehen. Beiträge sehen so aus, als würde man sie sowieso nur machen, damit man Geld bekommt.

Ich Wollte Nie Ein Blogger Sein. Was ich damit sagen will ist, dass jede Kooperation, die ich mache, mit einer Geschichte verbunden ist. Ich will zu dem Produkt oder zu der Kampagne meinen persönlichen Beitrag leisten. In meinen Augen ist es die einzige und sinnvollste Möglichkeit, jeder Partei einen Mehrwert zu bieten. Nur weil bei einer persönlichen Geschichte ein “Anzeige” oder “Werbung” dabei steht heißt das nicht, dass ich nicht mit vollkommener Ehrlichkeit schreibe. Ich erwähne dies deshalb, da ich diesbezüglich letztens eine konstruktive Kritik bekommen habe. Aber ehrlich: Wäre es euch, meine lieben Leser und Leserinnen, lieber, dass ich das Produkt in das Foto halte und nur schreiben in Kooperation mit XY, oder wollt ihr auch eine Geschichte lesen und euch dann möglicherweise noch mehr mit dem Produkt verbunden fühlen?

Ich Wollte Nie Ein Blogger Sein. Und ich will mich auch niemals als jemand, der abgehoben und fern von jeder Realität ist, fühlen. Die Menschen, die mich persönlich kennen wissen, dass ich meinen Beruf mit viel Freude ausübe und dass ich generell sehr kreativ bin. Ich liebe es zu fotografieren, mein Essen, aber ebenso meine Freunde. Ich liebe es auch fotografiert zu werden. Es gibt einem ein schönes Gefühl und am Schönsten ist es, wenn man diese Zufriedenheit mit der Welt auch Teilen kann.

Ich Wollte Nie Ein Blogger Sein. Desehalb schiebt mich bitte nicht in diese Schublade, wodurch ihr die besagten gesponsorten Beiträge nicht mehr ernst nehmt. Jeder Beitrag wurde von mir selbst verfasst. Jede Idee wurde von mir selbst durchdacht. Die Umsetzung der Fotos erfolgt durch mich selbst und die Hilfe meiner Freunde. Den einzigen Einfluss, den Unternehmen haben ist, dass sie entweder ein Postingdatum vorgeben oder kleinere Änderungen in einem Text vornehmen. Der Rest stammt von mir. Mir Valentina.

Dies war ein kleiner Frustbeitrag. Wer es als Aufmerksamkeitsdefizit bezeichnen will – mir egal, es ist meine Meinung. Viele Worte, wenig Fotos. Es gibt so wahnsinnig viele talentierte Menschen, die schon früh mit dem Influencer beziehungsweise Influencerinnen Dasein begonnen haben und in den frühen Jahren, ohne Algorithmus und Co auch die Reichweite steigern konnten. Bei vielen galt: Ich Wollte Nie Ein Blogger sein. Ist aber eben passiert, sie sind auch alle glücklich. Glücklich und gleichzeitig frustriert, dass die Arbeit nicht gesehen wird. Ich habe es schon in anderen Beiträgen erwähnt und kann es nur wieder erwähnen: Geben und nehmen. Jeder, egal, ob du, du oder du freut sich über einen Kommentar, ein Gefällt mir, einen Storyview oder über eine Privatnachricht. Wann, wenn nicht jetzt?

You Might Also Like

4 Comments

  • Reply
    Anna
    22 November 2018 at 22:55

    Liebe Valentina, eigentlich bin ich eher ein stiller Follower, aber ich finde deinen Beitrag einfach super! Man merkt wie viel Liebe & Freude du in die Beiträge steckst und das es immer was eigenes hat. Mach weiter so ! 🙂

    • Reply
      valentinaballerina
      24 November 2018 at 8:39

      Ohhh liebe Anna, danke für deinen Kommentar. Das freut mich so so so sehr :)) <3

  • Reply
    Lisa
    23 November 2018 at 20:00

    Du wolltest nie ein Blogger sein u. bist einer geworden. Ich muss dir sagen, dass mir alle deine Beiträge sehr gut gefallen. du bist so ehrlich und schreibst offen über Tabuthemen. Deine Beiträge sind so lebendig u. du verstehst es, eine Kooperation od. Werbung im Beitrag zu integrieren, ohne dass es wie Werbung rüberkommt?Mach weiter so – ich bin mir sicher, dass viele deine Beiträge lesen, aber nicht jeder kommentiert ihn!??

    • Reply
      valentinaballerina
      1 Dezember 2018 at 16:36

      danke, danke, danke für diese lieben worte <3 das freut mich so sehr zu lesen. ich werde natürlich nicht aufgeben und weiterhin schreiben, egal, ob es nur 1 person liest, oder 1000 :)))

    Leave a Reply

    Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.