Life and Thoughts Lifestyle

Tage wie diese

mit positiven gedanken lebt es sich leichter

Es ist Freitag Abend. Freitag Abend, oder besser Freitag Nacht, und ich sitze zuhause. Zuhause vorm Schreibtisch. Es ist beinahe Mitternacht. Während sich andere auf eine Nacht mit Wein und Co vorbereiten sitze ich hier. Alleine und umgeben von meinen Büchern.

Es sind die Tage wie diese , wo ich am liebsten alles gegen die Wand werfen könnte. Tage wie diese , wo ich davonlaufen möchte. Am besten weit weg. Nein, ganz weit weg. Es sind Tage wie diese , wo es mir eigentlich gut geht, aber dennoch schlecht. Tage, wo die Selbstzweifel das kleine Selbstbewusstsein überdecken.

Ich wache morgens auf und fühle mich gestresst. Ich wache morgens auf, nach nur ein paar Stunden Schlaf, da ich am Tag davor bis in die Nacht meine To-Do Liste abgearbeitet habe. Der erste Gedanke am Morgen dreht sich um die Dinge, die erledigt werden müssen, damit ich ein ruhiges Gewissen habe.
Mit den Gedanken im Kopf gehe ich von A nach B zu C. Um das Ziel Z zu erreichen, bräuchte ich mehr als 24 Stunden. Jaja, Tage wie diese .

Um konkreter zu werden, schildere ich euch meinen heutigen Tag:

Ich wache nach, wenn’s gut geht, 6 Stunden Schlaf auf und sehe nach, ob ich wohl nicht zu lange geschlafen habe. Ich mache mir ein gutes Frühstück, esse es aber innerhalb von Minuten auf, damit ich nicht zu spät zur Bibliothek komme, wo ich unbedingt heute noch Bücher ausborgen muss. Bevor ich dies aber machen kann, gehört unbedingt noch meine Wäsche gewaschen und duschen wäre auch nicht von Nachteil.
Die Zeit vergeht und es fühlt sich an, als würde jeder Sekundenschlag auf der Uhr doppelt so schnell fallen.
Einmal in der Bibliothek angekommen finde ich meine gesuchten Bücher nicht. Ich suche also weiter und weiter. Nebenbei vergeht die Zeit. Gesucht und gefunden, bis ich erfahren habe, dass ich nur 5 Bücher ausborgen kann. Na gut, dann nur 5, obwohl ich eigentlich 10 brauchen würde.
Die abgeschlossene Suche klingt nach einem Häckchen auf der To-Do Liste. Klingt so, ist es aber nicht. Die Suche ist nur die Basis für meine wissenschaftliche Arbeit, die auch noch verfasst gehört. Mit ein wenig Motivation setze ich mich, zuhause angekommen, zum Schreibtisch. Und dann?
Nervenzusammenbruch ahoi. Ich will schreiben. Ich will recherchieren, stehe aber vor einer Blockade. Bin unzufrieden mit meinem Ergebnis. Es passt hier etwas nicht und da etwas nicht.
Viel Zeit zum Ärgern, sowie aber auch zum Probieren bleibt nicht, denn da ist noch ein zweites Projekt das nur darauf wartet, erledigt zu werden.
Um mir eine kleine Pause zu gönnen, will ich endlich mein neugekauftes Iphone in Betrieb nehmen. Seit über einer Woche liegt es nun schon unverpackt zuhause, da ich absolut keine Zeit habe, mich damit zu beschäftigen. Voller Vorfreude und Motivation packe ich die Schutzfolie aus Panzerglas aus, will will sie ankleben und dann? Natürlich, ich habe eine für das Iphone 7 Plus gekauft. Typisch, einfach nur typisch – zumindest denke ich mir das.
Dann will ich am Aufsatz weitermachen. Es geht aber nichts weiter. Meine Gedanken sind bei dem Prüfungsergebnis einer Klausur, die ich heute zurückbekommen habe. Die Note ist zwar positiv, aber gerade noch positiv. Eigentlich ein Grund zu freuen, denn der Durchschnitt der Klasse war nicht so 1a. Dennoch ärgert es mich. Es ärgert mich, da es meinen kompletten Durschnitt kaputt macht. Meine bisher gut erbrachten Leistungen werden von dieser einen Note überschattet. Zumindest kommt es mir so vor. Im Moment kommt es mir so vor.
Lernen geht nicht. Arbeiten geht nicht, deshalb will ich mir einen Snack machen. Ich gehe in die Küche, hole tiefgefrorene Heidelbeeren und 3,2,1… Schneller als ich schauen konnte liegt alles am Boden. Ja, genau – Heidelbeeren. Ein schönes saftiges Blau auf den Kästen, am Teppich, auf meiner Kleidung und am Holzboden.
Ich will nicht lügen. Meine Nerven waren bis zu diesem Zeitpunkt an einem seidernen Faden. Ab diesen Zeitpunkt konnte ich meine Tränen aber nicht mehr zurückhalten. Es fühlt sich so an, als würde der ganze Tag komplett gegen mich sein.

Wer kennt solche Tage? Alles scheint nichts nach Plan zu laufen. Alles scheint gegen einen selbst zu wirken. Scheint es so, oder ist es so? Kann es sein, dass man sich intuitiv eher auf das negative konzentriert, als an die schönen Tage am Tag zu denken?

An meinem heutigen Tag lief scheinbar vieles schief, aber es gab auch schöne Momente, die ich euch schildern möchte:

Ich wurde von meiner Mama mit einem netten Telefonat geweckt. Sie weiß, dass ich momentan sehr unter Stress und Selbstzweifel leide und hat mich aufgemuntert, ohne dass ich ihr bezüglich meiner Sorge und Ängste was konkret mitgeteilt habe.
Vor dem Frühstück war ich im Fitnessstudio und absolvierte mein Beintraining. Ein gutes Training, das mir Kraft für den Tag gegeben hat.
Auch, wenn ich es schnell gegessen habe, meine Avocado-Lachsbrote mit Cottage Cheese waren ein Traum von Frühstück.
Mein Ergebnis von meiner Prüfung ist zwar nicht berauschend, aber ich habe sie geschafft. Ich habe sie, trotz meiner Ängste und Sorgen, gemeistert und muss nicht daran denken, im Februar noch einmal in dieser Materie anzutreten. Es ist geschafft. Es ist positiv.
Zwischen Arbeit und Nervenzusammenbruch habe ich dann auch noch die allerliebste Nina getroffen, die mir meine Haare geschnitten hat und mir somit endlich wieder eine schöne Frisur gemacht hat. Danke vielmals dafür. Neben der Frisur hatte ich auch viele nette Gespräche mit ihr. Die perfekte Ablenkung zwischen all dem Stress.
Dann war ich beim Starbucks und habe dort nicht nur 50 Cent gefunden, sondern auch ein gratis Getränk erhalten. Besser geht es für eine Kaffeeliebhaberin wie mich eigentlich nicht, oder?
Und dass mir, trotz regen und Winter, trotzdem warm aufgrund meines neuen Pullovers war, ist auch etwas tolles. Ganz abgesehen von den zwei großen Paketen, die ich heute von meiner lieben Nachbarin abholen durfte.

Die Liste der positiven Eigenschaften am heutigen Tag, einer der ursprünglich zu den negativ konnotierten ” Tage wie diese ” gehört, ist länger als gedacht.
Was das zeigen soll? Dass man sich einfach mehr an die positiven Ereignisse erinnern soll, als vor Selbstzweifel und Angst alles schlecht zu sehen und sich selbst schlecht einreden.
Jeder Tag ist ein neuer Tag. Jeder Tag ist ein leeres, weißes Blatt Papier, das man selbst mit Farben und Formen füllen kann. Ihr habt den Stift in der Hand, ihr seid der Künstler. Macht den Tag zu eurem Kunstwerk. Macht das beste draus und erinnert euch daran, wie schön das Leben ist.

Macht Tage wie diese zu euren Tagen! Macht Tage wie diese zu positiven Tagen mit schönen Erinnerungen!

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12 Comments

  • Reply
    Treuer Leser
    14 Januar 2017 at 10:37

    Liebe Valentina, das ist ein sehr ehrlicher und berührender Blogpost. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie berechtigt deine Sorgen und Ängste sind? Wieviel von dem Druck, der auf dir lastet, ist echt, wieviel eingebildet? Ich möchte nicht oben herab urteilen – das ist immer einfach – aber lass dir mal die Dinge durch den Kopf gehen. Schreibblockade? Klassiker, wer kennt sie nicht, der etwas schreiben MUSS und abgeben muss bis zu einem bestimmten Temin? Was macht man? Man liest, macht Notizen, vielleicht kann man mit jemandem sprechen – und irgendwann löst sie sich. Falsche IPhone Hülle? Um ein paar Euro bekommst du eine neue und in der Zwischenzeit wird dein Handy wohl nicht so oft runterfallen und kaputt werden 😉 Eine schlechte Note bekommen? Wenns nur eine ist, klingt das nicht sehr dramatisch. Wenn man sonst nur 1 und 2 hat, reißt einen eine 4 nicht so rein. (Der Durchschnitt von (1+2+1+4)/4=2) Heidelbeeren am Boden? Wen passiert das nicht in der Küche 😀 Solange die Küche nicht abbrennt alles halb so dramatisch.
    In diesem Sinne, take ist easy! Alles Liebe, ein Leser von deinem Blog

    • Reply
      valentinaballerina
      14 Januar 2017 at 11:17

      Vielen, vielen lieben Dank für das Feedback! Ist vollkommen richtig und würde ich auch jeder anderen Person, die einen solchen Blogpost schreiben würde, raten bzw mitteilen. Es ist alles nur eine subjektive Auffassung der Ängste und Sorgen. Und am Ende geht sich, meist, eh alles immer aus. Das muss ich noch lernen, einfach mir selbst nicht aus jeder Ameise einen Elefanten zu machen! Danke für das Feedback 🙂

  • Reply
    EV.st
    14 Januar 2017 at 11:11

    Ich kann total mit dir fühlen! Die Prüfungen stehen bei mir vor der Tür! Der Leistung Druck ist riesig und die Zeit rennt einen durch die Finger!
    Aber man muss sich an die kleinen Dinge an solchen tagen festklammern weil sonst fidnrt man gar keine Ruhe und ohne Ruhe wird auch das arbeiten nichts! Fühle dich gedrückt!!

    • Reply
      valentinaballerina
      14 Januar 2017 at 11:18

      Danke liebe Eva! Du hast natürlich vollkommen recht. Es geht eh jedem Schüler, Studenten, Lehrling so, genau wie Berufstätigen, die vor einem Projekt oder auch Meeting stehen. Ich wünsche dir für deine Prüfungen alles Gute! 🙂

  • Reply
    Vanessa
    14 Januar 2017 at 11:20

    Liebe Valentina!
    Habe mir Deinen Blogpost heute schon gegen 1:30 Uhr durchgelesen ?✌️ Ich finde ihn wirklich wahnsinnig toll geschrieben! Manche Situationen kommen mir bekannt vor haha! Aber wie Du auch selber geschrieben hast, manchmal haben solche schlechten Tage auch ihre positiven Momente gehabt. Und Hut ab, wie Du das immer alles mit FH, Blog und Privatem auf die Reihe bekommst ? Ich nörgel in letzter Zeit nur rum und setze dann vieles leider nicht in die Tat um ? LG Vanessa

    • Reply
      valentinaballerina
      17 Januar 2017 at 19:53

      Oh Vanessa, das freut mich, dass du ihn gleich gelesen hast :))) Und ja, man versucht immer das beste zu machen und mir macht auch wirklich alles spaß und ich liebe mein leben, aber es gibt mal solche und mal solche tage :,) LG

  • Reply
    Miriam Leitold
    14 Januar 2017 at 12:37

    Liebe Valentina, eine sehr berührender Post, vor allem, wenn man sich, so wie ich, hundertprozentig in das Geschilderte hineinversetzen kann. Ich weiß genau, wie es dir geht und kenne diese Tage nur zu gut… jetzt, wo mein Studium dem Ende zu geht, wird es viel besser… ich mein es ist Jänner, Prüfungszeit und ich weiß, dass ich genau noch eine Prüfung vor mir habe, die absolut nicht drängt… ein schönes Gefühl… irgendwie.. irgendwie auch nicht, auf einmal fühl ich mich voll oft nutzlos und so, als würde ich einfach nichts tun (was nicht stimmt, das weiß ich schon). Aber deine Strategie, sich einfach auf die Positiven Dinge zu konzentrieren ist sicher die allerbeste!! Ich wünsche dir weiterhin alles alles Gute und so viel ich von dir mitbekommen habe (ich kenn ich dich ja nicht, nur über diverse soziale Netzwerke) wirst du alles hinkriegen, weil du stark bist und Dinge einfach durchziehst (und ja, wenns nicht immer 1er oder 2er sind ists zwar im Moment blöd, aber geschafft ist geschafft und das ist das wichtigste.. aber ich versteh auch ABSOLUT wies dir dabei geht). Alles, alles Liebe,
    Miriam

    • Reply
      valentinaballerina
      17 Januar 2017 at 19:52

      Vielen, vielen lieben Dank für deine lieben worte <3 ich wünsche dir für deine eine Prüfung und auch generell einfach alles gute <3 🙂

  • Reply
    Sandra Slusna
    14 Januar 2017 at 19:02

    Woooow, wirklich wirklich toller Beitrag liebe Valentina! Ich habe auch solche Tage und da reicht einfach nur so eine Kleinigkeit, wie zb die Heidelbeeren und es macht einen so fertig, dass nichts anders übrig bleibt, als Tränen. Aber danke auch für die Motivation, ich denke auch meistens nur an die negativen Sachen und die positiven vergisst einer so leicht. Ich werde mich bemühen, in der Zukunft, mich mehr auf das Positive zu konzentrieren. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück und starke Nerven, denn das wirst du brauchen. Aber zweifle nicht an dir selbst, auch wenn das Ergebnis nicht das Beste ist, du schaffst es!!!
    Liebe Grüße,
    Sandra

    • Reply
      valentinaballerina
      17 Januar 2017 at 19:51

      Danke liebe Sandra! Freut mich, dass ich dir mit dem Post einen neuen Denkansatz, bzgl dem Positiven, geben konnte <3

  • Reply
    Christin Sophie
    16 Januar 2017 at 0:24

    Ich kann das vollkommen nachvollziehen. Gerade in solchen Zeiten fühle ich mich eher klein, überhaupt nicht selbstbewusst & will mich am liebsten verkriechen.
    Liebe Grüße

    • Reply
      valentinaballerina
      16 Januar 2017 at 10:10

      Ja, voll! Aber man muss dann echt versuchen, das positive rauszuholen und sich täglich aufs neue ein lächeln ins gesicht zu setzen 🙂

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