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Warum Blogge Ich Eigentlich?

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Die kürzlich online gegangenen Influencerkampagne eines Waschmittelherstellers hat im deutschsprachigen Raum zu einem richtigen Shitstorm, wie man ihn so schön nennt, geführt. Man hat sich lustig gemacht. Man hat darüber diskutiert. Artikel und Beiträge wurden veröffentlicht. Influencer wurden als billige Werbeplattform dargestellt. Sie, sowie die dargestellten Beiträge, wurden als unauthentisch dargestellt. Wobei ich ja, wie ich mitbekommen und gelernt habe, aufpassen muss, wen man als Influencer und wen man als Blogger bezeichnet.
Dieser Beitrag sollte aber nicht auf diese Kampagne eingehen. Nichtsdestotrotz möchte ich beifügen, dass ich es traurig finde, wie man sich öffentlich über Personen, die man sogar persönlich kennt, lustig macht und sie schlecht darstellt. Vor allem, wenn man selbst in der Branche tätig ist. Nein, mir gefällt auch nicht jedes Foto dieser Kampagne. Nein, das muss es auch nicht. Dennoch finde ich es nicht abwegig, dass man diese Kooperation annimmt, da jeder einzelne von uns Waschmittel benutzt. Das ganze Leben lang, zumindest hoffe ich das. Wie die Umsetzung dann gelingt und ob einem das Endergebnis gefällt, ist immer rein subjektiv zu betrachten. Es gibt kein richtig oder falsch. Kein gut oder böse. Und seien wir uns ehrlich: Es ist wesentlich schwerer ein solches Produkt gut in einem Foto zu platzieren, als einen Werbespot dafür zu drehen, wo man mehrere Sekunden zur Darstellung hat. Aber wie gesagt, genug davon.

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Dieser kleine aber feine Shitstorm hat mich eher zu einer Frage geführt: Warum Blogge Ich Eigentlich? Damit ich für andere als Angriffsfläche diene? Damit Unternehmen billig aber zielgruppenorientiert Werbung platzieren können? Damit ich mein gesamtes Privatleben teile? Oder doch eher, weil ich ja so unendlich viel Geld dadurch verdiene? Also, Warum Blogge Ich Eigentlich?

Der Begriff des “Bloggens” als Hauptberuf wird im ersten Moment oft negativ aufgefasst. Viele Personen, die nicht in diesem Bereicht tätig sind, glauben, dass man schnell einmal ein Foto knipst, ein paar Hundert Euro verdient und diese dann für die nächste Designertasche wieder ausgeben kann.
Dass es aber in der Realität rund 50 Arbeitsstunden pro Woche sind, man seine Sozialversicherung selbst zahlen muss, das Finanzamt einem auf der Tasche hängt und nicht alles, was Gold ist glänzt, das bedenken nicht viele. Zumindest nicht im ersten Moment.

Warum Blogge Ich Eigentlich? Eine Frage, die ich mir an “nicht so guten Tagen” öfters stelle. Man gibt sich unendlich Mühe für einen Blogpost, den dann nur wenig lesen. Das schöne Foto bekommt zu wenig likes. Und Follower verliert man sowieso täglich. Während sich andere Likes, Follower und Kommentare kaufen versucht man selbst durch seine Persönlichkeit mehr Engagement zu bekommen. Mehr oder weniger erfolgreich. Seit dem neuen Algorithmus eher weniger. Aber warum Blogge Ich Eigentlich? Wieso tu ich mir das dann alles an, wenn es so negativ klingt?

Warum ich blogge, kann ich in einem Satz beantworten: Es gibt nichts schöneres, als sein größtes Hobby seinen Beruf nennen zu können. Vor einigen Jahren, als ich mir die App Instagram gedownloaded habe, hätte ich mir nie gedacht, dass ich einmal vor dem Laptop sitze und einen E-Mailverkehr mit Unternehmen habe, die ich beispielsweise in Form von Kleidung trage, esse oder auch für meine tägliche Tasse Kaffee verwende. 
Ich muss ehrlich sein, es ist wirklich nicht leicht das, was gerade in meinem Kopf schwirrt, in Worte zu fassen. Neben ein bisschen Trauer und Zorn über die oben genannten Vorfälle sind dies aber vor allem Glücksgefühle und Stolz.

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Und nun zur ausführlichen Antwort. Warum Blogge Ich Eigentlich?

Ich blogge, weil es toll ist an einer Umsetzung für eine Kampagne eines Produktes, hinter den man steht, beteiligt sein zu können. Wenn man Einfluss darauf hat, wie das Produkt dem Endkonsumenten vorgestellt werden soll.

Ich blogge, weil es befreiend ist, seine Gedanken freien Lauf lassen zu können. Seine Gefühle nieder zu schreiben und mit der Welt zu teilen. Man vermittelt dadurch anderen, also euch meinen lieben Lesern und Leserinnen, den Eindruck, dass man mit gewissen Gedanken und Reaktionen sowie Holpersteinen im Leben nicht alleine ist. Andererseits bekommt man vermittelt, dass man nicht alleine ist, wenn man sich mal so fühlen sollte.

Ich blogge, weil es mir geholfen hat, mein Selbstbewusstsein aufzubauen. Ich habe mir selbst ein Unternehmen auf die Beine gesetzt. Ein Unternehmen, wofür ich tagtäglich mit meinem ganzen Herzen arbeite. Ich habe etwas gemacht, worin ich gut bin. Worin ich erfolg habe. Bestätigt wird dies durch Anfragen diverser Unternehmen, durch die ganzen Likes, Follower und Kommentare, sowie auch, was mich am meisten ehrt, wenn ich Anfragen dazu bekomme, dass ich Interviews für Abschlussarbeiten auf einer Hochschule geben soll. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man denkt, dass man nichts schafft, ein Versager ist und nichts erreichen wird. Das Bloggen, und in Verbindung damit der Beginn meines neuen Studiums vor einem Jahr, haben mir geholfen und gezeigt, dass dem nicht so ist. Es hat mir gezeigt, dass ich sehr wohl etwas schaffen und erreichen kann. Sehr viel sogar.

Ich blogge, weil ich dadurch so viele neue und besondere Menschen kennengelernt habe. Ich habe Menschen kennengelernt, die mich beeinflussen, mich unterstützen und die ich beeinflussen kann. Habe Freundschaften geschlossen. Kontakte geknüpft. 

Ich blogge definitiv nicht, dass ich Geld baden kann. Ihr könnt mir auch glauben, dass es auch niemand von meinen Bloggerkollegen beziehungsweise -kolleginnen tut. Man bekommt oft eine schöne Summe Geld, ja. Aber was viele vergessen sind die unzähligen Stunden an Arbeit dahinter, die Abzüge für Ausgaben, der Sozialversicherung, das Finanzamt und auch den Steuerberater. Und bezahlten Urlaub gibt es für Blogger sowieso nicht, von einer Überstundenpauschale ganz zu schweigen. Nur so nebenbei.

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12 Comments

  • Reply
    Sandro
    20 August 2017 at 20:45

    Um welche Kampagne gehts denn da? Hast du einen Link?

  • Reply
    Sara lesniewicz
    20 August 2017 at 21:59

    Liebe Valentina!
    Das ist wiedermal ein sehr schöner und vor allem ein erlicher Blogeintrag ❤️ Leider gibt es noch sehr viele Menschen, die glauben das Bloggen ein einfacher Job ist, sehen aber nicht wie viel Arbeit (perfekt das Produkt darstellen, das Bild bearbeiten, Blogeinträge, Erfahrungen etc schreiben) dahinter steckt. Außerdem sind das tolle Gründe warum ausgerechnet du eine Bloggerin bist. ??
    Und nebenbei ich war mir sicher, dass du meiner Freundin bei der Abschlussarbeit hilfst, deshalb habe ich auch dich ihr empfohlen ?

    • Reply
      valentinaballerina
      20 August 2017 at 22:12

      danke liebe Sara für diesen ausführlichen Kommentar <3 danke, dass du das auch noch einmal betonst, dass es auch wirklich arbeit ist. und danke dir auch, dass du immer so lieb aktiv alles kommentierst <3

  • Reply
    Rebecca
    21 August 2017 at 14:30

    Sehr schön geschrieben Valentina!
    Ich glaube jeder Blogger kann das nachvollziehen und bestimmt wächst das Verständnis der Leser durch solche tollen Beiträge, die ein bisschen einen Einblick in das “Bloggerleben” gewähren.

    Liebe Grüße,
    Rebecca
    http://www.moresmore.com

  • Reply
    Vroni
    24 August 2017 at 14:30

    Liebe Valentina,
    Wie du ja (hoffentlich) weißt, schätze ich dich als Person wirklich sehr! Ich lese immer wieder gerne Beiträge, bewundere deine tollen Fotos auf Instagram und habe mich damals gefreut, dich endlich persönlich kennenzulernen – ein unverbindliches Treffen stünde nun endlich wieder an. 😉
    Deine Gründe, warum du bloggst, sind für mich vollkommen nachvollziehbar – besonders, dass man seine Gedanken zu Papier bringen kann, interessante Menschen kennenlernt und sein Selbstbewusstsein weiter aufbaut! 🙂
    Alles Liebe,
    Vroni <3

    • Reply
      valentinaballerina
      24 August 2017 at 14:58

      Liebe Vroni, vieeeeleen lieben Dank für diesen wahnsinnig netten Kommentar. Hast mir gerade ein Lächeln ins Gesicht gezaubert <3 Merci <3

  • Reply
    Nina
    28 August 2017 at 10:10

    Liebe Valentina,
    ich finde es schön, dass du dir immer sehr viel Mühe mit deinem Blog und deinem Account gibst! Leider wird das nicht immer wertgeschätzt..
    Durch deinen sympathischen und ehrlichen Charakter begeisterst du jedoch auch sehr viele und das ist ja auch das was zählt 🙂
    mach weiter so!
    Liebe Grüße,
    Nina

    • Reply
      valentinaballerina
      28 August 2017 at 19:47

      Ohhh Nina! Das tut gerade so gut zu lesen. Vielen lieben Dank! Freut mich wirkich sehr <3 Liebst, Valentina

  • Reply
    babsi
    18 September 2017 at 17:53

    Wie hast du eigentlich angefangen? Würde auch gern mit einem Blog anfangen bin aber komplett überfragt wie und auf welcher Seite.. und auch wie ich den Blog zum Laufen bringe… 🙁

    • Reply
      valentinaballerina
      2 November 2017 at 0:57

      Ich hatte eigentlich immer Instagram und mein Blog kam erst vor rund 1,5 Jahren dazu. Ich liebe es einfach zu schreiben und deshalb hat sich das gut ergeben. Mit dem ganzen Aufbau und erstellen haben mir allerdings Freunde geholfen, da ich selbst absolut keine Ahnung habe! 🙁 Erkundige dich mal im Freundeskreis herum, vielleicht kann dir wer helfen – bin mir sicher :))

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