Zurück zum Ursprung

Zurück zum Ursprung, zurück zur Unbeschwertheit, zurück zum Genuss, zurück zum Glück!
Viele von euch, leider auch welche, die sich selbst in dieser schweren Lage befinden, fragen mich, wie ich es geschafft habe zu vergessen, wie viel das Produkt X oder das Essen Y Kalorien hat. Wie ich es geschafft habe, nicht mehr auf diese Zahlen zu achten. Wie ich es geschafft habe, die Nährwerte weitgehend zu vergessen. Wie ich es geschafft habe, wieder genießen zu lernen.

Ehrlich gesagt ist das eine gute Frage. Ich habe darüber nachgedacht. Lange nachgedacht. Und eines ist definitiv zu sagen: Es ist nichts, was von heute auf morgen passiert. Es passiert nicht über Nacht. Es kann dauern. Möglicherweise sehr lange dauern.
Aber ich hatte ein Ziel vor Augen. Ich hatte einen Wunsch. Ein Bedürfnis. Ich wollte einfach wieder gesund sein und unbeschwert leben. Also sozusagen zurück zum Ursprung gehen. Mit Ursprung meine ich hier schlicht und einfach die Kindheit.
Als wir klein waren haben wir nicht viel gedacht. Wir haben gelebt. Gegessen, was uns Mama, Papa und die Großeltern gegeben haben. Wir haben genascht. Wir sind viel gelaufen. Haben gespielt. Gelacht und auch geweint. Aber wir waren unbeschwert. Und ich glaube, dass nur die wenigsten unter uns ein wirkliches Problem mit ihrem Gewicht zu dieser Zeit hatten. Vielleicht war der Eine oder Andere etwas pummeliger. Vielleicht hatte der Eine oder Andere etwas länger seinen Babyspeck. Aber wir wurden trotzdem geliebt und, was noch wichtiger ist, wir fühlten uns auch geliebt und somit zufrieden.

Was ich damit sagen will? Dass wir manchmal diese Unbeschwertheit unserer Kindheit als Ziel anstreben sollten.
Ich wusste, ich war zu dünn. Ich wusste, dass ich zunehmen musste. Einfach weil ich schon einige gesundheitliche Konsequenzen verspürt habe. Und wen, wenn nicht meinen eigenen Körper, muss ich schützen?
Es war kein einfacher Schritt und auch manchmal denke ich auch heute noch nach. Ich denke nach, ob Mahlzeit X wirklich nötig ist. Ob das Essen Y wirklich gesund ist. Nur das ganze geschieht mit dem Unterschied, dass ich jetzt ohne Reue genießen kann. Genießen ohne eine extra Sporteinheit. Genießen ohne eine schlaflose Nacht. Genießen und den Genuss schätzen.

Ich kann es wieder nur erwähnen, dass es mir persönlich, in meiner damaligen Lage, geholfen hat, jegliche Food-Tracker-Apps zu löschen. Diese haben mir immer eine Kontrolle gegeben. Aber, wie erwähnt, wollte ich das ja nicht mehr. Somit: Gesagt und auch getan. Gelöscht und nie wieder installiert.
Trotzdem hatte ich noch die Zahlen im Kopf.
Mir haben Nüsse, also gesundes Fett, sehr beim Zunehmen geholfen. Diese haben enorm viele Kalorien und dessen war ich mir bewusst. Es war für mich aber Genuss und Hilfe (für das Zunehmen) in einem. Ich fühlte mich nicht so schlecht dabei. Und ich habe wirklich 100 – 200 g pro Tag gegessen. Meist vorm Schlafengehen. Was ist passiert? Zunächst einmal nichts. Bis mein Gewicht wirklich einmal langsam anstieg dauerte es eine Weile.
Und dann nahm ich zu. Ist aber auch klar, oder? Das war mein Ziel! Deshalb fürchtete ich die Zahl auf der Wage nicht. Ich nahm aber nicht 10 kg auf einmal zu. Nein! Ich nahm langsam und kontrolliert zu.
Ich habe nie “ungesund” durch Fast Food oder Süßigkeiten zunehmen wollen, da ich das auch jetzt wirklich nur in Ausnahmefällen esse. Ich liebe die gesunde Ernährung und will diese Einstellung dazu auch niemals ändern. Ab und an, auf Feste, Parties beziehungsweise einfach zusammen mit Freunden fällt das eine oder andere Mal die Hand in die Chipstüte und mit der anderen hält man seinen Wein. Das ist das Leben. Es ist wunderbar!

Werdet euch bewusst, WAS wir alles haben können. Wir können uns uneingeschränkt essen kaufen. Was wir wollen. Wann wir wollen. Andere Menschen betteln dafür. Für die ist es Luxus. Unereichbarer Luxus.
Also warum sich selbst dann alles verbieten?

Es vergingen Monate, wenn auch nicht Jahre, bis ich wirklich die Zahlen komplett vergessen habe. Grob geschätzt weiß ich sie natürlich noch immer, aber sie interessieren mich nicht wirklich.  Ich weiß, dass ich eine gewisse Menge (oder auch große Menge) an Energie brauche, um überhaupt zu überleben. Um gesund zu sein. Um fit in den Tag zu starten. Um fit durch den Tag zu gehen.

Ihr dürft halt eines nicht machen. Aufgeben! Wie es auch beim Abnehmen der Fall ist, so gilt das gleiche auch fürs Zunehmen. Es wird nicht immer alles nach Plan verlaufen! Eher Schlangenlinien. Einmal nehmt ihr nach eurem selbstgesetzten Ziel zu. Einmal gar nicht. Einmal womöglich zu viel. Aber das “Zunehmen”, das ihr auf der Waage seht, ist nicht allein bedingt durch das zugeführte Essen. Da spielen noch so viele andere Faktoren mit. Sei es Tag oder Nacht. Sei es Morgens oder Abens. Sei es der Liter Wasser, den ihr vorher getrunken habt. Vergesst das nie!

Ansonsten gilt nur eines: Essen! Essen ist das, wodurch ihr zunehmen werdet. Es gibt keine andere Lösung. Essen ist die Lösung. Es ist gleichzeitig euer Feind und euer Lebensretter. Eine ziemlich schwierige Situation, ich weiß. Leider. Aber das Wort “unmöglich” gibt es nicht. Alles geht. Ihr habt so viel abgenommen, also könnt ihr auch wieder zunehmen. Ihr habt euer Glück und euer Lächeln verloren, also könnt ihr es auch wieder zurückgewinnen, zurück zum Ursprung gehen.

Wie auch in den anderen Beiträgen “Leben statt zählen” und “Lachen” will ich euch nur Mut zusprechen. Viele glauben an euch und an euer Glück, nur ihr selbst womöglich nicht! Lernt euch zu lieben und das Leben zu schätzen. Glaubt mir, es ist wunderbar! Voller Überraschungen und toller Momente!

Tipps und Tricks

Da sich natürlich jetzt auch einige Fragen werden, was, außer meiner geliebten Nüsse, mir noch geholfen hat zuzunehmen, werde ich ein paar Punkte auflisten. Dies beruht natürlich alles auf meiner subjektiven Erfahrung, aber dennoch finde ich diese Aufzählung sehr hilfreich:

• Mit etwas Öl Gemüse / Fleisch / Fisch / Tofu anbraten und auch Öl beim Salatdressing verwenden
• gesunde Fette konsumieren. In Form von verschiedensten Nüssen, Avocado, Lachs, oder, wie oben erwähnt, Öl
• (Haupt)Mahlzeiten einhalten und Snacks in die Ernährung einbinden
• sich mit einem positiven Umfeld umgeben
  Das Essen sollte nicht der einzige Gedanke im Leben sein. Umgeben von einem tollen Umfeld von Vertrauenspersonen, womöglich auch bei einem gemeinsamen Essen, vergisst man vielleicht, was der Kopf einem erlaubt und was nicht. Wenn man andere beim Essen sieht und den Genuss dabei ebenso, dann vergisst man vielleicht seine selbstgesetzte Einschränkung
• Gelüste befriedigen – sei es eine Schokolade, ein Keks, die Packung Chips oder der Kakao. Gönn dir!
• Mit Vertrauenspersonen reden
• Ziele setzen und diese durchziehen
• Leben
• Lieben – nicht nur andere, sondern vor allem auch sich selbst

Und nun: Öffnet die Erdnussbutter, nehmt den größten Löffel und habt Spaß! (Gerne kann auch Nutella verwendet werden)